© Astrid Keim 2019-2024 Persönliches Mit dem Bild auf der Startseite hat es eine besondere Bewandtnis. Es wurde von dem Niederländer Ambrosius  Bosschaert d.Ä. 1620 gemalt, und ist für mich eines der schönsten Blumenstücke  dieser Zeit, die so reich an Prunk, Glanz und Glorie (der Oberschicht) war und  trotzdem die Mahnung des memento mori, die Erinnerung an den Tod, manchmal  direkt, zuweilen subtil in Szene setzte. Alles ist eitel und vergänglich sagen uns diese  Vanitas-Stillleben, vergebens die Mühe, Schönheit zu bewahren. Ganz offensichtliche  Symbole sind der blanke Schädel, das angefaulte Obst zwischen makellosen Früchten,  die verlöschende Kerze, aber auch leere Schneckenschalen, abgeknickte Blüten,  kleine Käfer, Fliegen oder Schmetterlinge, die erst durch die Metamorphose ihre  Anmut erlangen und ewiges Leben nach der Wandlung des Vergehens versprechen.  Die Affinität zur Kunst wurde bereits früh im Elly Heuss-Knapp Lyzeum in  Wiesbaden geweckt, das ich nach der damals noch üblichen Prüfung seit 1957  besuchte. Man legte dort ebenso großen Wert auf musische Erziehung wie auf  Naturwissenschaftliche und Sprachen. Im Deutschunterricht ging man bis zu seinen  Wurzeln im Althochdeutschen zurück, die Klassische Literatur bildete einen  Schwerpunkt. Im Englischen las man Shakespeare im Original, im Französischen  Romanciers des 19. Jahrhunderts. Die Einweisung in die Landesbibliothek erfolgte  bereits in der Quarta, wo ich danach viele Stunden im prächtigen Lesesaal verbrachte.  Selbständiges Arbeiten zu bestimmten Themen war obligatorisch - alles vermittelt im  Frontalunterricht. Ausflüge gingen in die Natur zur Bestimmung von Pflanzen, ins  Museum oder zu geographischen Besonderheiten. Selten nur gab es Wanderungen,  die keinen bestimmten pädagogischen Zweck verfolgten. Auf diese Weise wurde ein  breites Fundament an Allgemeinwissen gelegt und bei mir die Freude am  Wissenserwerb. So war es nur nahe liegend, dass ich 1966 in Frankfurt, das mir zur  Heimat wurde, anfing, Kunst und Biologie für das Lehramt zu studieren. Die äußerst  spannende und für mich sehr prägende Studentenbewegung ‚kostete’ mich zwei  Semester, aber im November 1971 machte ich das erste Staatsexamen, trat im Januar  1972 in den Schuldienst ein, und beschloss die Ausbildung zwei Jahre später mit dem  Zweiten.  Die nächsten zwanzig Jahre verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Erst als ich  nach der ersten gescheiterten Ehe 1990 meinen späteren Mann Eckhardt kennen  lernte, geschah Einschneidendes. Als selbständiger Gastronom und Koch strebte er  ein eigenes Restaurant an, und ich folgte ihm 1993 in die Gastronomie. Die  wichtigsten Jahre von 1999 bis 2017 betrieben wir das Restaurant Estragon in  Frankfurt, bis wir es an geeignete Nachfolger übergeben konnten, die es im gleichen  Sinne weiterführen. Nun sind wir in „Rente“, was aber nicht im Ruhestand bedeutet.  Eckhardt hat sich wieder, wie früher schon, der Musik als Bassist in zwei Jazz-Rock  Bands verschrieben, gibt weiterhin Kochkurse in der Genussakademie und einmal  im Monat machen wir eine Tafelrunde mit zehn Personen bei uns zu Hause.  Ich begleite seit 15 Jahren unheilbar an Krebs erkrankte Menschen im Nord-West  Krankenhaus, eine Tätigkeit, die mir einen völlig neuen Zugang zum Sterben, aber  auch zum Leben eröffnete. Zuweilen fließen diese Erfahrungen in meine Bücher ein.  Im April letzten Jahres kam das sechste im Größenwahn-Verlag heraus, das  Manuskript für das siebte ist fertig und wird ebenfalls dort erscheinen. Der Termin  hierfür steht allerdings noch nicht fest, nähere Hinweise befinden sich unter der  Rubrik Aktuelles.   Langeweile gibt es nach dem Rückzug aus dem Berufsleben nicht. Tanzen und  Krafttrainung halten mich körperlich fit, tägliche Französischlektionen, kniffeliges  Sudoku und das Schreiben geistig. Aber das Schönste: Wir können wieder unseren  Freundeskreis pflegen und unserem gemeinsamen Hobby nachgehen:                          ESSEN UND TRINKEN AUF HOHEM NIVEAU! Astrid Keim